
Südsee-Abenteuer: Mit der Aranui 5 im Kielwasser der „Bounty“
Wer kennt sie nicht – die Geschichte der Meuterei auf dem legendären britischen Dreimaster „HMAS Bounty“ im Jahr 1789, die seither immer wieder Gegenstand von Romanen, Sachbüchern, Filmen, Theaterstücken und Hörspielen geworden ist. Mit der Aranui 5 ist es möglich, das Versteck der Meuterer im Pazifik zu besuchen.
Schon seit 2019 fährt die Aranui 5 wieder die Insel Pitcairn an, auf der sich die Meuterer rund um ihren Anführer Fletcher Christian vor mehr als zwei Jahrhunderten versteckten und damit den Grundstein für die bis heute dauernde Besiedlung legten. Am 10. September und am 22. Oktober 2022 starten in Papeete auf Tahiti die nächsten Pitcairn-Abenteuer, die jeweils zwölf Tage dauern.

Unterzieht man die Pitcairninseln und vor allem ihre zweitgrößte, namensgebende Hauptinsel Pitcairn, die als einzige besiedelt ist, einer genaueren Betrachtung, wird schnell klar, warum die Meuterer gerade diesen Ort als Versteck wählten. Denn die Insel gehört zwar administrativ zum britischen Überseegebiet, liegt jedoch in jede Richtung mehrere Tausend Kilometer vom nächsten Kontinent entfernt – abseits aller Handelsrouten – und ist bis heute nur auf dem Seeweg erreichbar.
Hier kommt die Aranui 5 ins Spiel, die als modernes Fracht- und Passagierschiff mit Platz für rund 230 Gäste in 103 Kabinen eine komfortable Möglichkeit bietet, die abgelegene Insel mit ihren lediglich 45 Einwohnern zu besuchen. Es sind unter anderem ebendiese Einwohner, die den Aufenthalt auf Pitcairn zu etwas ganz Besonderem machen, denn sie sind direkte Nachfahren der Bounty-Meuterer und der sechs polynesischen Männer und zwölf Frauen, die diese von Tahiti mitnahmen.

Darauf sind die Nachfahren auch sehr stolz, was sich darin zeigt, dass sie Fletcher Christian einen Heldenstatus als Gründer und erstem Anführer zusprechen, Fundstücke der verbrannten „HMAS Bounty“ (wie die Schiffsbibel oder eine der Kanonen) in einem Museum ausstellen und jedes Jahr am „Bounty-Day“ (23. Januar) ein Schiffsmodell der HMS Bounty an ihrem Ufer verbrennen – so wie es einst ihre Vorfahren mit dem Originalschiff taten, um sich vor der Entdeckung zu schützen.

Die Besichtigung der geschichtsträchtigen Artefakte der „HMAS Bounty“, ein Besuch am Grab des Meuterers John Adams (nach dem der Hauptort der Insel „Adamstown“ benannt ist) und Gespräche mit den Nachfahren der Meuterer machen den zweitägigen Aufenthalt auf Pitcairn so besonders und einzigartig.
Allerdings ist eine Anlandung auf der Insel wegen der oft sehr starken Brandung nie garantiert – und die Passagiere vieler Kreuzfahrtschiffe, die hier vorbeikamen, haben Pitcairn letztlich nur von Weitem gesehen. Auch die Aranui 5 ist hier von der Witterung abhängig.

Doch die Pitcairninseln sind längst nicht das einzige Highlight auf der Route der Aranui 5. Beispielsweise lockt im Tuamotu-Archipel das kleine Atoll Anaa mit seiner berühmten jadefarbenen Lagune, die aufgrund der Lichtreflexion die Wolken am Himmel grün erscheinen lässt, während man auf dem Amanu-Atoll ein Gebäude aus dem 19. Jahrhundert besichtigen kann, das komplett aus Korallensteinen gebaut wurde und als Rathaus sowie Schutzraum bei Wirbelstürmen fungiert.
Die Inselchen Mangareva und Aukena wiederum, die zu den Gambierinseln gehören, verschlagen jedem Besucher mit ihren riesigen, kristallklaren Lagunen und den schwarzen Tahiti-Perlen die Sprache. Langweilig wird es auf dem Weg zu und von den Pitcairninseln daher sicher nicht. Die Reise ist ab 5.278 Euro pro Person in einer Außenkabine, ab 6.468 Euro in einer Balkonkabine und ab 7.558 Euro in einer Suite buchbar.





