Aranui 5: Einsatz für gefährdete Vögel auf den Marquesas
Jedem Betrachter, der sich die Marquesas-Inseln auf einer Landkarte anschaut, fällt sofort die abgeschiedene Lage der Inselgruppe im Südpazifik auf. Die Gäste der Aranui 5 können sich davon überzeugen, wie sich Aranui Cruises für den Schutz der gefährdeten einheimischen Vögel einsetzt.
Keine anderen Inseln auf der ganzen Welt liegen so weit von ihren umliegenden Kontinenten entfernt. Man könnte daher meinen, die Natur der Marquesas müsste heute noch genau so aussehen wie vor Jahrhunderten – höchstens beeinflusst durch Jagdaktivitäten ihrer Bewohner.
Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Die von außen eingebrachten, fremden Tierarten – vor allem ungeplant eingeführte Schädlinge wie die polynesische Ratte sowie die Hausratte – haben im Laufe der Zeit die Fauna der Marquesas stark verändert und leider auch ihre Vielfalt reduziert.
Um ein weiteres Aussterben einheimischer Arten zu verhindern, gibt es Organisationen wie den polynesischen Verein „Manu“, der sich für den Erhalt und Schutz der polynesischen Vögel einsetzt. Aranui Cruises unterstützt ihn bei der wichtigen Arbeit, gefährdete Vögel zu schützen.

Passend zum Ziel des Vereins, bedeutet der Name „Manu“ in der tahitianischen Sprache so viel wie „Vogel“. Gegründet wurde die Non-Profit-Organisation im Jahr 1990. Seither versucht sie, die wildlebenden polynesischen Vögel und ihre Habitate zu schützen, einen Beitrag zur Erforschung dieser Arten zu leisten sowie die öffentliche Wahrnehmung des Themas zu stärken.
Aktuell verfolgt „Manu“ zwei Projekte auf den Marquesas-Inseln. Das erste trägt den Namen „Biosecuring Ua Huka“ und dient dazu, die letzte noch rattenfreie Insel Ua Huka durch die Ausbildung und den Einsatz von Fallenstellern vor einem Befall der Nagetiere zu schützen. Denn dieser würde das unweigerliche Aussterben zweier endemischer Vogelarten – des Ultramarinloris und des Iphis-Fliegenschnäppers – mit sich bringen.
Vor allem im Hafengebiet sorgen Rattenwächter mit speziell ausgebildeten Ratten-Aufspürhunden dafür, dass keines der Nagetiere auf die Insel gelangen kann. Dabei wurden die Hunde ähnlich wie Drogenspürhunde ausgebildet – mit dem Unterschied, dass sie in diesem Fall auf den Geruch der Ratten konditioniert wurden und diese zuverlässig erschnüffeln können.
Das zweite Projekt dreht sich um den Schutz des Fatu Hiva Monarch, dessen Anzahl auf seiner namensgebenden Heimatinsel seit den 1980er-Jahren auf weniger als 50 Exemplare gesunken ist. Allein seit 2006 war ein Rückgang von 200 Exemplaren zu verzeichnen. Auch hier liegt der Hauptgrund bei der Ausbreitung der Hausratte auf der Insel – dicht gefolgt vom Jagdverhalten verwilderter Hauskatzen.
Doch durch den Einsatz von „Manu“ zur effizienten Kontrolle der Rattenpopulation und die Einrichtung speziell überwachter Vogelschutzgebiete besteht eine kleine Hoffnung für den Fatu Hiva Monarch. Immerhin ist seine Anzahl innerhalb von acht Jahren wieder um 26 Exemplare gestiegen.
Die Hoffnung, das Aussterben dieser einzigartigen Vogelart noch verhindern zu können, ist hauptsächlich „Manu“ und seiner engagierten Arbeit zu verdanken. Allerdings ist der Kampf um die Erhaltung des Fatu Hiva Monarchs noch lange nicht gewonnen, daher können interessierte Tierfreunde den Verein finanziell unterstützen.

Gerade die Vogelwelt sticht in der eher kleinen Fauna der Maquesas hervor und ist daher umso schützenswerter. Neben dem Ultramrinlori und dem Iphis-Fliegenschnäpper sind auch endemische Vögel wie die Marquesas-Fruchttaube, der Nordmarquesas-Rohrsänger oder der Marquesas-Eisvogel eine absolute Bereicherung für ihre kleinen Heimatinseln und optisch ebenso einzigartig wie ihre Umgebung.
Einen sicher nicht geringen Teil ihrer Wirkung verdankt die Natur der Marquesas auch dem charakteristischen Gesang ihrer gefiederten Bewohner – und der sollte keinesfalls verstummen.