Griechenland beschließt hohe Steuer für Kreuzfahrt-Passagiere
Das griechische Parlament hat eine neue Steuer für Kreuzfahrt-Passagiere beschlossen. Wenn sie die beiden beliebtesten Inseln Santorin und Mykonos besuchen, wird bereits ab 2025 eine Gebühr von 20 Euro pro Person fällig. Für andere Reiseziele – darunter Kreta, Korfu und Rhodos – werden hingegen „nur“ 5 Euro verlangt.
Gleichzeitig wird ab 2025 auch die Steuer für kurzfristige Mietunterkünfte an Land deutlich erhöht. Sie steigt in der Hauptsaison von April bis Oktober von derzeit 1,50 Euro auf 8 Euro pro Tag und in den Wintermonaten von 0,5 Euro auf 2 Euro. Die tägliche Steuer für Hotelübernachtungen wird je nach Sternebewertung auf maximal 15 Euro angehoben.
Laut Medienberichten rechnet die griechische Regierung durch diese Maßnahmen künftig mit jährlichen Einnahmen von rund 400 Millionen Euro – fast das Doppelte der Summe, die im Jahr 2023 eingenommen wurde. Die Mittel will die Regierung dafür verwendet werden, die Folgen des Massentourismus und des Klimawandels zu bekämpfen. Ein Teil soll aber auch den lokalen Gemeinden zur Verbesserung der Infrastruktur zur Verfügung gestellt werden.
Santorin zählte im Jahr 2023 mehr als 800 Besuche von Kreuzfahrtschiffen, die insgesamt rund 1,3 Millionen Passagiere auf die kleine Insel mit ihren gerade mal 15.500 Einwohnern brachten. Mykonos begrüßte im selben Jahr 749 Schiffe mit knapp 1,2 Millionen Kreuzfahrtgästen. Dass diese Zahlen eine Belastung für die begrenzte Infrastruktur und die örtlichen Gemeinden darstellen, steht außer Frage – vor allem in der Hochsaison.
So wurde Santorin beispielsweise im August 2024 an einem einzigen Tag von mehr als 11.000 Kreuzfahrt-Gästen besucht – und einen Monat zuvor waren es innerhalb von nur 24 Stunden sogar rund 17.000. Vor Mykonos mit seinen 12.000 Einwohnern lagen wiederum an einem Tag im August 2024 nicht weniger als acht Kreuzfahrtschiffe mit rund 20.000 Passagieren.
Vor einigen Monaten hatte der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis daher ab 2025 auch die Einführung einer Obergrenze für die Zahl der Kreuzfahrtschiffe pro Tag auf bestimmten Inseln angekündigt. Zudem soll ein digitales System zur Liegeplatzvergabe die täglichen Ankünfte von Kreuzfahrtschiffen nach Größe, Aufenthaltsdauer und Umweltfreundlichkeit regeln. Von diesen Maßnahmen war seither aber nichts mehr zu hören.